Wir verlassen die Halbinsel Peloponnes über die Brücke in Patras (Foto) und erreichen nach zweieinhalb Stunden Fahrzeit über eine 50 Meter lange Schwenkbrücke die griechische Insel »Lefkada« (übersetzt: weiße Insel).
Herzlicher Empfang in »Chortata«
Unser nächstes Ziel ist das Dorf »Chortata«. Der Ortsname heißt übersetzt: »Die Satten«, denn die Gegend ist, so sagt man uns, sehr fruchtbar. Dort werden wir bereits erwartet und liebevoll in Empfang genommen. Bine und Andi, unsere Fast- Nachbarn aus Kay haben dort ein Haus, das sie Zug um Zug hingebungsvoll restaurieren und in dem sie jährlich mehrere Monate verbringen. Bereits vor unserer Abfahrt zu Hause hatten wir Kontakt aufgenommen und die Freude ist umso größer, dass wir es jetzt tatsächlich geschafft haben, gemeinsam zur selben Zeit hierher zu kommen. Es ist immer etwas Besonderes für uns, wenn wir irgendwo »Anschluss« finden und Zeit mit Menschen vor Ort verbringen können.
Im »Kafenion«
Während unseres Aufenthaltes in »Chortata« besuchen wir auch das »Kafenion«. Hier trifft man sich zwanglos auf einen Kaffee, auf ein Bier oder einen Zippouro (Schnaps) und tauscht sich über Gott und die Welt aus. Alles ganz analog. Die zierliche, 84-jährige Besitzerin »Lambrini« ist im Ort eine lebende Legende. Sie hat immer noch alles im Blick und ist noch voll erwerbstätig.
Ein Stellplatz der besonderen Art
Nur einige hundert Meter entfernt dürfen wir unser Quartier in einem großen Garten mit Meerblick aufschlagen. Die Besitzer aus Athen sind gerade nicht da und so sind wir dort gerne willkommen. Es ist wunderbar ruhig, weitläufig und beinahe romantisch. Es wird musiziert, gelesen und gekocht. Abends sitzen wir gerne noch bei einem Gläschen Wein zusammen. Der Hauswein, den es hier überall in Plastikflaschen gibt, ist sehr preisgünstig und schmeckt ausgezeichnet.
Grillen im »Paradies«
Andi und Bine haben neben dem Haus in »Chortata« auch ein Grundstück am Strand, das sogenannte »Paradies«. Dort verbringen sie üblicherweise die Sommermonate. Besonders beeindruckend sind das Bett unter freiem Himmel, der wunderbare Blick aufs Meer, ein gemauerter Ofen zum Kochen und Grillen und ein solarbetriebener Kühlschrank mit eiskalten Getränken. Hier lässt es sich sehr gut aushalten. Es gibt gegrillte griechische Würstl, Brot und kaltes Bier. Was willst du mehr? Perfekt!
Beim »Wirt«
Ein besonders einprägendes Erlebnis ist ein Besuch beim benachbarten Dorfwirt. Er hat nur zweimal die Woche geöffnet und es gibt Spezialitäten vom Grill. Da überlegen wir nicht lange und sind gerne dabei. Es versammelt sich eine illustre Runde von Einheimischen, Zugereisten (Zuagroasten) und Gästen aus Österreich, Deutschland und Schweden um den großen Tisch.
Speisekarte gibt es keine. Die Töchter vom Wirt beladen emsig den Tisch mit allem, was zu einem typisch griechischen Essen dazu gehört: Wasser, Brot, Salat, Tsatsiki, Ziegenkäse aus eigener Produktion, gebratene Kartoffelstreifen (Patates) und natürlich reichlich Hauswein.
Schließlich folgt auf Vorlegeplatten die Spezialität des Hauses: verschiedene Varianten von gegrillten Innereien vom Lamm. Wir erkundigen uns, was uns genau erwartet und kosten dann, zuerst noch abwartend, Stück um Stück. Es schmeckt ganz ausgezeichnet. Es gibt Lammleber in einer knusprigen Ummantelung, Herzstücke im Schafsdarm und für Skeptiker sind auch ein paar Schweinespieße dabei. Alle Speisen sind regional, aus eigener Produktion und von hoher Qualität. Wie hier so üblich, kommt am Ende alles auf eine Rechnung und dann wird es durch die Gäste geteilt – ganz unkompliziert!
Gesundes Frühstück
Nach diesem üppigen Festmahl schadet es nicht, kalorienmäßig wieder ein wenig zu reduzieren. Da kommen die wilden Straucherdbeeren, die wir am Wegesrand finden, gerade recht und ergänzen unser morgendliches Müsli. Wenn sich die Gelegenheit bietet, dann genehmigen wir uns auch gerne einen griechischen Kaffee in einem »Kafenion«.
Strände »unlimited«
Ganz ehrlich – wenn Du irgendwann mal in Griechenland einen Strandurlaub machen möchtest – hier auf »Levkada« bist Du genau richtig. Die Strände sind absolut umwerfend und einzigartig. Wir haben ja bereits sehr viel Zeit am Meer verbracht – aber das hier toppt alles! Es liegt vielleicht auch an der Reisezeit. Es ist Anfang November, das Wasser hat noch 23 Grad und die Lufttemperatur beträgt um die 25 Grad. Kaum noch Touristen. Ohne Worte!
»Schnappschüsse«
Auf unseren Erkundungstouren und Wanderungen quer über die Insel sammeln wir vielfältige Eindrücke: malerische Landschaften, kuriose Begebenheiten und auch witzige Motive. Das nächste Dörfchen ist vielleicht nur fünf Kilometer entfernt, doch der Weg dorthin führt meist über steile Serpentinen hinauf und wieder hinunter. Manche Ortsdurchfahrten sind so eng, dass unser VW-Bus gerade so durchpasst. Wir denken jedes Mal: hoffentlich kommt jetzt kein Gegenverkehr. Eine Ziegenherde, der wir mehrfach begegnen, hat es sich unter einem Baum auf der Straße gemütlich gemacht und denkt gar nicht daran, das Feld zu räumen. Es gibt auch noch die klassischen Müllkippen, die wir früher »Graffelgruben« nannten und als Kinder sehr gerne erkundeten. Auch die Idee von einem neuen Auto nimmt immer mehr Gestalt an!
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Nikola (Freitag, 12 November 2021 11:32)
So eine Freude eure farbenfrohen und herzerwärmenden Berichte!!!! Herrliche Bilder in unsren nebelbehangenen Novembertagen!! Ganz liebe Grüße �
Ursi (Samstag, 13 November 2021 19:30)
Also, nach dem Lesen eurer Reiseberichte wird meine bucket list immer länger!!!! Genießt die Sonnnneeeee!
Viele Bussis!
Karin (Sonntag, 14 November 2021 11:35)
Danke für die ☀️�️ Bilder. Schön wo es bei uns momentan sehr neblig ist. Gute Zeit weiterhin.��
De Mangsens (Sonntag, 14 November 2021 13:48)
Wir wünschen euch noch eine wundervolle Zeit und natürlich, dass der Bus hält :-).
Liebe Grüße Hans und Andrea
Bine (Mittwoch, 17 November 2021 17:50)
Wir freuen uns voll, daß es euch so gut gefallen hat auf dieser ach so schönen Insel. Weiterhin viiiiel Spaß auf eurer Reise und eine schöne Zeit in Neapel.
Jassas apo Bine und Andreas