An der rumänisch-bulgarischen Grenze stehen wir ein wenig, unser Impfpass wird kontrolliert und wir kommen schließlich problemlos ins Land. Die letzten rumänischen »Lei« tauschen wir noch in bulgarische »Leva« um. Hier müssen wir uns erst an das kyrillische Alphabet gewöhnen. Ich habe bereits eine App auf dem Handy und mit ein wenig Übung liest man wie ein Erstklässler. Auf die vertrauten Wortbilder kann man hier nicht zurückgreifen. Zum Glück stehen die Ortsnamen meist zweisprachig auf den Schildern. An der Tankstelle lese ich lieber dreimal, ob ich schon den Diesel-Zapfhahn in der Hand halte. Wir gelangen schnell an die Küste und finden schöne Strände und ein hervorragendes Fischlokal.
Styling in »Kavarna«
Wir halten im Städtchen »Kavarna«, kaufen Obst auf dem Markt und einen neuen Wasserkanister. Es ist genau genommen ein orangefarbener Benzinkanister, den wir umfunktionieren. Campingbedarf gibt es hier nirgends – wir sind ja flexibel. Als wir durch den Ort schlendern, sehen wir einen »Barbershop«. Ich nutze die Gunst der Stunde und lasse mir für 6,00€ die Haare schneiden. Der Friseur ist ausgesprochen freundlich und spricht neben drei anderen Sprachen auch deutsch, denn er lebte 15 Jahre in Köln.
Schloss & Gartenanlage ihrer Majestät in »Balchik«
In der Stadt »Balchik« besuchen wir das Schloss und den botanischen Garten von »Königin Maria von Rumänien« (1900 - 1961). Ein beeindruckendes Areal, das sich die Regentin nach ihren Wünschen vor ca. 100 Jahren erbauen ließ. Sie war Anhängerin des »Bahaismus«, der die Vereinigung aller Religionen und den Kult der Schönheit predigt.
Ballermann des Balkans: der »Goldstrand«
Der sogenannte »Goldstrand«, in Bulgarien sehr beliebt, steht nicht auf unserer Reiseliste. Es ist ein Touristenmagnet mit über 100 Hotels auf vier Kilometern. Er wird nicht umsonst der »Ballermann des Balkans« genannt. Wir finden einen kleinen, zwischen den Bäumen gelegenen Campingplatz mit eigenem Strand. Ein Magdeburger Rentner empfiehlt uns ein fußläufig erreichbares, einheimisches Fischrestaurant. Wir machen uns abends auf den Weg und als wir das Ziel erreichen, fährt an uns schon die Touristen-Bimmelbahn des Goldstrandes vorbei. Hurra! Wir sind bereits mittendrin. Unmittelbar vor uns türmen sich die Hotelriesen auf und man spricht deutsch. Alles gleicht einem großen Jahrmarkt und das »Fliegerlied« (...und I fliag, fliag, fliag...) schallt uns ohrenbetäubend entgegen.
Der gegrillte Fisch und der obligatorische »Schopska-Salat« schmecken trotzdem hervorragend.
»Vaya-Beach« - ein Ort zum Verweilen
Nach dem Rummel zieht es uns weiter südlich. Wir landen eher zufällig auf einem kleinen und sehr günstigen Campingplatz. Hier geht es ruhiger und »einheimischer«
zu, was uns sehr freut. Nachdem wir unser Lager aufgeschlagen haben, erkunden wir den sehr nahgelegenen Strand. Wir staunen nicht schlecht. Er ist sehr gepflegt und bietet alle Annehmlichkeiten,
die man sich wünscht – Strandbar, Restaurant, alles TOP – hier bleiben wir erst mal!
Bei genauerer Recherche stellen wir fest, dass es direkt neben uns (selber Strand, Meer...) ein Edel-Freizeit-Ressort (Vaya-Beach) gibt. Dort kostet eine Nacht im kleinen Appartmenthäuschen 370 € pro Nacht. Für diesen Betrag könnten wir 30 Tage bleiben - verkehrte Welt!
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Sabine Gertges (Dienstag, 14 September 2021 15:20)
Das ist ja der Hammer an schöner Natur, da mag man sofort euch Nachfahren. Und so schöne Kontakte. Das nächste Bild mit dem glitzernden Wasser und den Seerosen bei Nacht ist mein�
Danke für‘s teilen �
Claudia Pscherer (Dienstag, 14 September 2021 15:23)
Liebe Claudia und Martin,
ich verfolge schon von Anfang an Euren Reiseblog und bin total begeistert �
Freue mich immer schon auf den nächsten Eintrag mit tollen Fotos und interessanten Berichten.
Weiterhin a guade Fahrt und a erlebnisreiche Zeit!
Karin (Mittwoch, 15 September 2021 08:54)
Hallo ihr zwei, toll eure Bilder und Eindrücke. Der persönliche Bericht macht mir viel Spaß und ich freue mich auf weitere.... ��☀️
Nikola & Erwin (Donnerstag, 16 September 2021 14:21)
Unsre Reiselust ist voll entbrannt, durch eure nahezu berauschende Berichterstattung! Es ist als lesen wir gemeinsam den selben Roman�Glg und danke für eure wunderbaren Einblicke! Nikola und Erwin