Der Beginn unserer Reise führt uns bei kühlem, regnerischem Wetter quer durch Österreich in den ungarischen Kurort »Komarom«. Wir bleiben auf dem ruhigen Campingplatz, genießen das dortige Thermalbad und radeln noch ein wenig in den Sonnenuntergang an der Donau. Über die Brücke gelangen wir versehentlich in die Slovakei.
Am zweiten Tag geht es mit ein wenig Stau über den Großraum Budapest weiter nach »Oradea« in Rumänien. Hier wird getankt, eine Vignette gekauft und die Zeit um eine Stunde vorgestellt, d. h. länger Sonne am Abend. Der auf einem Hügel gelegene familiäre Campingplatz ist bei deutschen Urlaubern beliebt und auch bis auf den letzten Platz belegt. Ein junges Pärchen aus Niederbayern, das bereits auf der Heimreise ist, schenkt uns einen Pfefferspray – sicher ist sicher – wer weiß wann der Bär kommt.
Die Stadt hat besonders abends ein unglaublich beeindruckendes Flair. Viele neu renovierte Prachtbauten im Jugendstil, breite Einkaufsstraßen, weitläufige Plätze, Parkanlagen und ein kleines Flüsschen. Das gängige Rumänien-Klischee von kaputten Straßen, Armut und Rückständigkeit bestätigt sich hier in keiner Weise. Die Autofahrer in der Stadt sind sehr umsichtig und lassen Fußgänger bereitwillig passieren. Es gibt auffallend viele Apotheken und Computerläden. Bei den vielen Bars und Restaurants fällt es schwer, sich zu entscheiden.
Nach zwei Nächten fahren wir weiter ins 200km entfernte »Sapanta« an der rumänisch-ukrainischen Grenze in der Region »Maramures«. Für die Fahrt brauchen wir vier Stunden, denn das Verkehrsaufkommen ist recht hoch und die Straße führt durch viele Orte. Es wirkt stellenweise wie ein einziges langes Reihendorf. Wir wundern uns, wie beliebt deutsche Autos in Rumänien sind – ein teurer Audi, BMW, VW, Porsche oder Daimler jagt den nächsten. Als brave Bürger halten wir uns natürlich an die Geschwindigkeitsbegrenzung und werden daher ständig überholt. Wir amüsieren uns auch über die zahlreichen Auto-Waschstationen und das geschäftige Treiben dort – der SUV soll schließlich immer schön glänzen.
Der Ort »Sapanta« ist berühmt für den sogenannten »fröhlichen Friedhof«. Die bunten, geschnitzten Holzkreuze berichten von Anekdoten aus dem Leben der Verstorbenen. Wir können zwar nicht entschlüsseln was draufsteht, die Bilder sind dennoch aussagekräftig und anrührend.
Insgesamt kommen wir mit dem Nomadenleben bisher sehr gut zurecht: es wird eingekauft, gekocht, abgespült, gelesen und entspannt. Der kleine Campingplatz in der Nähe von Sapanta ist ein wahrer europäischer Schmelztiegel. Wir sind umgeben von tschechischen Offroad-Ralleyfahrern, einem niederländischen und polnischen Pickup-Truck mit Dachzelt, einem italienischen und luxemburgischen Campingbus – alles sehr gechillt…
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Ursi (Samstag, 28 August 2021 16:33)
Superschön euer Reiseblog! Schau so gern eure Bilder an! Liebe Grüße!!!!
Kletzlfranz (Montag, 30 August 2021 08:09)
Liebe Nachbarn
Zu eurer Entscheidung diese Tour zu machen möchte ich euch ganz herzlich gratulieren. Mit dem Blog nehmt ihr uns fast ein wenig mit, in die Ferne. Habt eine gute Zeit.
Karin schrödl (Sonntag, 05 September 2021 12:44)
Hallo Martin eine tolle Sache euer Blog.�da ist man fast dabei auf der Reise. Bitte weiter so und eine schöne Zeit euch beiden.☀️�